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Was ist Leasing?
Das Leasing ist eine Vertragsform der Vermietung oder Verpachtung. Es ist eine moderne Form der Finanzierung.Das Eigentumsrecht bleibt beim Leasinggeber und der Leasingnehmer ist Besitzer.
Was kann man leasen?
Leasen kann man heute schon viele Sachen, wie Maschinen, Einrichtungen, Fahrzeuge etc.Zu den am häufigsten geleasten Gegenständen zählen wohl die Kraftfahrzeuge.
Wie läuft das Leasing ab?
Der Leasingnehmer zahlt seine Leasingraten über einen vorher festgelegten Zeitraum und muss sich anschließend keine Gedanken machen, was mit dem Fahrzeug nach Ablauf der Zeit passiert.Er kann das Fahrzeug entweder übernehmen oder der Leasinggesellschaft wieder zurückgeben.
Somit hat der Kunde die Möglichkeit, immer nach Ablauf des Leasingvertrages, das neuste Fahrzeugmodell zu fahren.
Merkmale des Leasing
Die Leasingraten sind meist geringer als die Darlehenstilgungen für einen Kredit bei der Bank, jedoch werden in vielen Fällen Sonderzahlungen i. H. v. 10 bis 20 Prozent bei Abschluss des Leasingvertrages gezahlt.Das Leasing ist bei Unternehmen sehr beliebt, weil die Leasing-Raten direkt als Betriebsaufwand verbucht werden und so möglicherweise zu einem höheren Steuerersparnis führen als die Abschreibung des Wirtschaftsguts.
Leasingraten sind mit Mehrwertsteuer belastet.
» Man unterscheidet unter anderem folgende Leasingarten:
1. Unmittelbares Leasing
Beim unmittelbaren Leasing tritt der Hersteller / Produzent des Leasingguts direkt mit dem Leasingnehmer als Vertragspartner in Kontakt.2. Mittelbares Leasing
Beim mittelbaren Leasing tritt an Stelle des Herstellers/ Produzenten des Leasingguts, ein Leasingunternehmer als Vertragspartner mit dem Leasingnehmer in Kontakt. Es besteht ein Dreiecksverhältnis. Der Kunde sucht sich ein Leasinggut bei Hersteller aus und wendet sich dann an den Leasinggeber (Leasinggesellschaft). Dieser wiederum kauft dann beim Hersteller (meist fabrikneu) ein und schließt einen Leasingvertrag mit dem Kunden ab.Diese Art von Leasingverträgen ist die am meisten verbreitete Form des Leasings.
Bei Kraftfahrzeugen gibt es zwei Arten von Leasingverträgen, die am häufigsten verwendet werden: Kilometerleasing ohne Gebrauchtwagenabrechnung und Restwertleasing mit Gebrauchtwagenabrechnung
1. Kilometerleasing ohne Gebrauchtwagenabrechnung
Bei Kilometerleasing wird bei Abschluss des Leasingvertrages die Kilometeranzahl begrenzt. Dies bedeutet, dass der Leasingnehmer die vorgegebene Laufleistung nicht überschreiten sollte. Fährt der Kunde mehr Kilometer als vereinbart, so muss er für jeden Mehrkilometer bezahlen. Analog dazu bekommt er Minderkilometer erstattet. Die Vergütung richtet sich nach den jeweiligen Leasingverträgen, jedoch sind Mehrkilometer teurer als die Gutschriften für Minderkilometer.Beim Kilometerleasing ohne Gebrauchwagenabrechnung hat der Leasingnehmer mit dem Restwert des Fahrzeuges nichts mehr zu tun, sofern das Fahrzeug nicht unverhältnismäßig verschlissen ist. In den häufigsten Fällen gibt es aber Streit zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer, ob es sich um normal Abnutzung oder einen Schaden handelt, für den der Leasingnehmer aufkommen muss.
2. Restwertleasing mit Gebrauchtwagenabrechnung
Die Leasingraten richten sich nach dem voraussichtlichen Restwert des Fahrzeuges bei Vertragsende. Ist der Verkaufserlös nach Beendigung des Vertrages geringer, muss der Kunde nachzahlen. Analog dazu bekommt der Leasingnehmer Geld erstattet, sofern der Verkaufserlös höher ist.Meist wird vom Leasinggeber ein relativ hoher Restwert zu Beginn angesetzt, wodurch die monatliche Belastung während des Vertrages geringer ist. Dadurch kommt beim Kunden nach Ablauf des Vertrages das böse Erwachen, da er eine hohe Nachzahlung leisten muss.
Risiko / Kosten des Leasing
Beim Leasing liegt das Risiko beim Leasingnehmer. Zumeist wird von den Leasingunternehmen eine Vollkaskoversicherung verlangt. Dies beugt Verlusten aus Schäden oder Diebstahl vor.Alle Kosten, wie Treibstoff, Versicherung, Steuer und Wartung sind vom Leasingnehmer zu tragen. In vielen Fällen sind Wartungs-Interwalle von den Leasingunternehmen vorgeschrieben.
In der Regel sind Leasingverträge nicht vor Ablauf kündbar. Für den Leasingnehmer bedeutet das im schlimmsten Fall, bei schwerer Krankheit oder Führerscheinentzug, dass er die Leasingraten weiterzahlen muss, obwohl er das Fahrzeug nicht nutzen kann.
Fazit
Das Leasing ist eine gute Alternative zu einem Kredit. Man sollte sich trotzdem vor Abschluss eines Vertrages sehr gut erkundigen, um alle Risiken vor Augen zu haben. Wichtig ist es, nicht nur auf die monatliche Belastung zu achten, sondern den ganzen Vertrag zu durchleuchten.Trotzdem kann es hilfreich sein, sich noch Kreditangebote einzuholen um ein Fahrzeug Kredit- zu- finanzieren.